SG Kurort Hartha -HSV Lok Pirna Dresden II 30:25 (15:17)
Was erwartet man, wenn der Tabellenführer auf seine direkten Verfolger trifft?
Man erwartet ein Spitzenspiel, ein Begegnung auf Augenhöhe und eine emotionale umkämpfte Partie. Und all das brachte dieses
"Gipfeltreffen" in der Verbandsliga Ost am vergangenen Sonntag mit sich.
Mit der SG und dem HSV trafen zwei Mannschaften aufeinander, die jung, erfolgshungrig und bis in die Haarspitzen motiviert sind,
jedes Spiel zu gewinnen. Mit diesem Anspruch gingen beide Mannschaften in die Begegnung und legten von Anfang an ein hohes
Tempo vor. Hartha erzielte in seinem ersten Angriff ein Tor, musste allerdings im Gegenzug sofort den Ausgleich hinnehmen.
Die Hausherren versuchten viel,spielten schnell, kamen über Spielzüge immer wieder zum Torwurf.
Doch nicht jede Chance konnte in der Anfangsphase genutzt werden. Auch der gegnerische Torhüter tat sein Übriges dazu.
Dennoch gelang es den Gastgebern, sich am Anfang eine 3:1 Führung zu erarbeiten und aus dieser heraus zu agieren.
Durch ein sehr dynamisches Aufbauspiel der Dresdner hatte es die Abwehr der Kurortler aber schwer, zur richtigen Zeit
am richtigen Ort zu sein.
So dauerte es nicht lang bis der Gegner die Partie beim 5:5 wieder ausgleichen konnte. Diese kleine Aufholjagd beflügelte die Gäste,
die bis zur ersten Auszeit von Harthas Trainer Wunsch auf 8:10 davonziehen konnten. Diese zeigte kurzfristig Wirkung.
Zügig brachte man den Ball gleich zwei Mal im gegnerischen Gehäuse unter und ließ in der Abwehr keinen Gegentreffer zu.
Doch die Mannschaft um Trainerteam Wunsch/Texter schaffte es nicht erneut die Führung zu übernehmen. Ganz im Gegenteil musste
man sogar zusehen, wie die Landeshauptstädter abermals in Führung gingen und diese bis zur Pause verwalten konnten.
Dem ganzen Team der Grün-Schwarzen war zur Halbzeit klar, da, bei dem Stand von 15:17 noch lange nichts verloren war.
Bislang spielten die Kurortler in fast jedem Spiel, eine gute, manchmal sogar herausragende zweite Halbzeit. Mit diesem Gedanken
im Hinterkopf kamen die Gastgeber aus der Kabine.
Innerhalb von drei Minuten schafften sie mit dem 17:18 den Anschluss. Doch wie im ersten Durchgang schafften es die Harthaer
Spieler nicht selbst in Führung zu gehen. Gute Torhüter auf beiden Seiten, aber auch einige unkonzentrierte Phasen waren die
Gründe für eine zwischenzeitliche Stagnation. Der HSV konnte diesen Zustand schneller überwinden und so seine Führung wieder
auf drei Tore erhöhen.
Die Gastgeber liefen nun Gefahr den spielerischen Faden zu verlieren und so das Spiel frühzeitig aus der Hand zu geben.
In den Reihen der SG wurde viel rotiert und jeder auf dem Spielfeld warf sich ins Zeug: Anschluss zum 20:21.
Die zahlreichen Zuschauer spürten den Willen der Mannschaft, doch in einigen Situationen wollte man zu schnell zu viel und geriet
wieder ins Hintertreffen. Das vierte Mal nun liefen die Hausherren einem 3-Tore-Rückstand hinterher.
Jede einzelne Aufholjagd hatte Kraftgekostete, vielleicht zu viel Kraft um sich auch dieses Mal wieder heran zu kämpfen.
Trainer Wunsch reagierte und nahm bei noch 10 zu spielenden Minuten die Auszeit. Es gab keinen Spieler der in dieser Auszeit
glaubte das Spiel sei verloren. Bisher brachten Auszeiten in dieser Saison immer Erfolg, auch in diesem Spiel.
Von einem 20:23 Rückstand, schaffte man es mit viel Willen und mannschaftlicher Geschlossenheit tatsächlich, das Spiel wieder
auszugleichen. Endlich gelang es der Abwehr um Torwart Krause, dem gegnerischen Angriff einige Bälle abzunehmen. Durch die
dritte Zeitstrafe des Dresdners Felix Fürstenberg und dem anschließenden Strafwurf, erzielte der seine Mannschaft immer wieder
antreibenden Philipp Pollmer den ersten Führungstreffer seit der 12. Minute. In der Halle hielt es nun keinen mehr auf den Sitzen,
das Publikum pushte die Mannschaft nochmals nach vorn.
Die Euphorie des Führungstreffers nahmen die Kurortler mit und spielten noch weitere fünf herausragende Minuten.
Der Gegner hatte in dieser Phase die Kontrolle über die Partie vollkommen verloren und musste nun einen Treffer nach dem
anderen hinnehmen, der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt. Harthas Spieler zeigten einen überragende Moral und entschieden
ein intensives und kämpferisches Spiel zu ihren Gunsten.
Mit 30:25 schlägt die SG den Tabellenführer und übernimmt damit selbst über Weihnachten die Tabellenspitze. 19 Punkte
stehen nun auf der Haben-Seite des Harthaer Kontos, soviel wie sie in der letzten Spielzeit insgesamt erspielten.
Zum Jahresabschluss treffen die Harthaer am 11.12.in heimischer Halle im Pokalspiel auf den Sachsenligisten Riesa/Oschatz.
Dann geht es in die Winterpause bevor im Januar die Rückrunde startet.
Für Hartha spielten: Krause/Linde (Tor), Miersch(2), Gaube(3), S. Hasselbusch(3), Heinrich(1), Pollmer(5/6), Just(3), Hofmann,
Ulbricht(5), Karsties, Köchel(2)